Focusing in seiner praktischen Anwendung
Das Focusing stützt sich auf das Fühlen des Innenlebens. Daher ist es wichtig, dass die Person bewusst im Körper ankommt, der innere Raum wird geschaffen und durch diesen Focus wird sie einfühlsam für Emotionen und deren Körperresonanz, kinesthetischen Bewegungen, alles das, was die herkömmliche physiologische Ebene übersteigt.
In dieser Phase des „body felt-sens“ hat sie Zugang zu einer tieferen Ebene des Fühlens. Sie ist aufmerksam was sich durch den Organismus heraus offenbart. Es entstehen gefühlte Bedeutungen, welche weiter befragt werden oder durch Symbole beschrieben werden (Bilder, Worte..). Sie werden zu gefühlten Erkenntnissen, dem „felt-sens“, dem spontan hervortrtenden Erlebens. Es ensteht eine Bewegung vom Diffusen zum Klaren. Wenn sie genau treffen fühlt der Klient spürbare Entspannung im Körper, der „felt shift“.
Durch diesen Prozess der inneren Reise zu sich selbst, des „innerlichen Umgehens mit sich sich“ hat die Person ein körperlich spürbares vieldimensionales Erleben, aus dem persönliche Bedeutungen hervorgehen. Sie befindet sich im Prozess des „experiencing“: Dieser Entwicklungsprozess führt zum Selbstentfaltungs- und Selbstheilungsprozess: gefühlte Erfahrung und Bedeutung führen zu Antworten und Erkenntnisse auf der Basis des Körperelebens und der Körperresonnanz.
Der Mensch kommt zurück zu seinem „Fluss des Fühlens und Erlebens“ und immer dann wenn es ihm gelingt diesem Fluss in Berührung zu kommen, bewegt sich der Prozess der Selbstentfaltung und Selbstheilung weiter. Er ist mit seinem „Lebensfluss“ und dem Gefühl der inneren Koherenz verbunden.
Als Zusammenfassung, die einzelnen Etappen des Prozesses:
- Achtsames Horchen auf der Körperebene/Körpereleben
- Kontakt zu dem „Innenleben“ herstellen
- Nichtbewertende Beschreiben des Gefühlten
- Begleitung des Schmerzes ohne sich damit zu identifizierenund ohne es auszuklammern
- Aufmerksames Zuhören, was es mir zu sagen hat, was seine Bedeutung für mich ist
- Integration der Erkenntnisse in mein System
- Wiederfinden des inneren und äusseren Gleichgewichts auf allen Ebenen
- Selbstbestimmung und spürbare Ausrichtung auf den Kern der Person
- Im Fluss des Lebens sein
Die innere Haltung des Gesprächsbegleiters
Im Sinne der personenzentrierten Gesprächsführung; nimmt er keine „lösungsorientierte“ Haltung ein, sondern er „begegnet“ dem Menschen in absichtsloser, respektvoller, achtsamer, vertrauensvoller, anerkennender offener Haltung, als Begleiter des Prozesses.
Er lässt sich durch die Person in ihrer Suche nach sich selbst, tragen. Durch gezielte Fragestellungen unterstützt er sie in der Formulierung ihres Körperempfindens und somit dem Prozess des „Enthüllens“ ihrer selbst.